Was istTaufe?
Meinungen…Streiflichter…
• „Die Taufe gibt mir ein Gefühl der Geborgenheit“
• „Ich habe mich mit reichlich 40 noch taufen lassen. Ich bin noch auf dem Weg. Ich will bei Christus sein. Nur mit ihm ist die Welt zu retten.“
• Ich bin atheistisch erzogen, aber nach und nach Kontakt zur Kirche gefunden. Ich will mich nun taufen lassen um voll und ganz zur Gemeinde zu gehören.
• Ich bin mit Gottes Geist beschenkt, er umgibt mich, das beruhigt mich, deshalb haben wir auch unsere Kinder schon klein taufen lassen, denn das soll auch für sie gelten.
Wie begann es mit der Taufe?
Schon von alters her ist die Leben spendende und auch zerstörerische Kraft des Wassers bekannt. Viele Religionen befassen sich in ihren Handlungen mit dem Wasser. Doch es dient nicht nur kultischen Handlungen. Heute sprechen wir von Hygiene, doch schon damals war es angesagt sich die Hände vor dem Essen zu waschen, überhaupt, sich zu reinigen. Doch die persönliche, körperliche Reinigung ist die eine Seite. Die Reinigung von der ganzen Schuld, die sich angesammelt hat (in dem man jemandem betrogen oder belogen hat, überhaupt alles, was gegen das gute menschliche Zusammenleben verstößt), praktisch eine symbolische Reinigung, ist die andere. In der Bibel wird von Johannes dem Täufer berichtet, dass er den Menschen ihre falschen Handlungen vorgehalten hat. Der es danach ehrlich meinte, wurde die Vergebung durch das Untertauchen und damit abwaschen der Schuld zugesagt. Auch Jesus ließ sich durch Johannes taufen, dabei geschah aber etwas, das sonst nie passierte. Der Himmel stand offen und Gottes Geist kam in Gestalt einer Taube auf Jesus herab. Er wurde dazu berufen aktiv zu werden.
Schon die ersten Christen ließen sich taufen. Jesus selbst hat den Auftrag dazu gegeben. In der Bibel nach der Übersetzung von Martin Luther steht dieser Text (z.B. Matthäus 28, Vers 18-20) unter der Überschrift: Der Missionsbefehl. Durch die Taufe wurde und wird man in die Gemeinde aufgenommen. Bei einem Erwachsenen könnte man sagen, wie in der Bibel (Markus 16, Vers 16a): wer da glaubt und getauft wird, der wird selig…
Doch, wie sieht das bei der uns bekannten Kindertaufe aus? Ein Kleinkind kann ja noch nicht glauben, ja noch nicht einmal sprechen. Gott hat uns Jesus geschickt, damit wir durch seinen Tod gerettet werden. Und das alles ohne eigenen Verdienst oder Zutun. Genauso können wir auch Gottes Gegenwart, Liebe und Zuwendung nur mit offenen Händen in der Taufe annehmen.
Zum Thema Taufe könnte man noch sehr viel mehr und auch viel tiefgründiger schreiben. In einem Buch fand ich folgende Zeilen:
Das wichtigste beim Glauben sind leere Hände, die ich ausstrecke
Schon die Taufe kleiner Kinder macht das deutlich.
Wir können uns von Gott nur beschenken lassen,
Was wir anzubieten haben, ist immer zu wenig.
Die Fülle seines Erbarmens legt Gott immer nur in leere Hände.
Je leerer unsere Hände sind, desto größer werden unsere Erfahrungen mit seiner Barmherzigkeit sein.
Deshalb sind für mich wichtige Schritte nach der Taufe:
- Gott näher kennen lernen
- Kommunikation mit ihm pflegen (auf ihn hören – mit ihm reden)
- sich lieben lassen und Liebe üben
- erhaltenen Zusagen etwas zutrauen und Hilfe erwarten.
Gott macht uns ein Geschenk – nimmst auch Du es an?
Thomas Vorberg
Quellen: Evangelischer Erwachsenen Katechismus Gütersloher Verlagshaus
Peter Klever Das Leben ist ein Geschenk. Agentur des Rauhen Hauses2005 Hamburg
Die Taufe des Kämmeres (Apg. 8,26ff.)
Weit vor den Toren der Stadt Jerusalem, auf einer staubigen Straße ohne Bäume, mitten in der größten Mittagshitze fährt eine Kutsche. Das Dach der Kutsche gibt dem Mann mit schwarzer Hautfarbe in dem Wagen Schatten. An seiner Kleidung kann man erkennen, dass es eine sehr vornehme Person ist. Es ist der Finanzminister, einer der wichtigsten Menschen im Staat.
Der Mann liest aufmerksam in einer Schriftrolle, aber er macht kein glückliches Gesicht. Er schüttelt den Kopf, legt sie weg und seufzt. "Jetzt habe ich so eine weite Reise gemacht nach Jerusalem, um mehr von dem Gott zu erfahren, von dem ich schon zu Hause gehört habe!", "kein Wort versteh ich.....Was ist bloß gemeint mit diesen Sätzen?
Er hebt den Kopf und sieht einen Mann neben seiner Kutsche hergehen. Der grüßt ihn freundlich und fragt:
"Verstehst du auch, was du liest" „Kannst du mir viel¬leicht etwas erklären?"
Der Fremde nickt, der Minister lässt die Kutsche anhalten und den Gast aufsteigen.....
"Ich bin Philippus, ich kann dir schon sagen, wer mit dem Lamm gemeint ist!".... „Jesus hat sich um Menschen gekümmert, von denen die anderen nichts wissen wollten, weil sie krank oder behindert und vom Gottesdienst ausgeschlossen waren. Jesus sagte ihnen, dass Gott gerade für sie da ist und machte sie froh.“
"Erzähl weiter, dieser Mann interessiert mich."..... "Mir geht es doch genauso. Ob der auch mich hätte froh machen können?" …."Das ist ja genau das, was ich gesucht habe. Ich möchte doch auch zu diesem Gott gehören.“
"Und dann haben wir diese Menschen getauft auf den Namen Gottes und den von Jesus Christus und den des Heiligen Geistes."
"Was ist das mit der Taufe?"
"Wir führen den Täufling zum Wasser, lassen ihn untertauchen und wieder auftauchen und sprechen: So wie du im Wasser untergegangen bist, so soll das weggeschwemmt sein, was dich bekümmert und kränkt, was dich von Gott trennt. Die Angst soll verschwinden, die du vor dem Dunklen in deinem Leben und in unserer Welt hast. Du sollst auftauchen als ein neuer Mensch, der zu Gott gehört und zu Jesus Christus. Du wirst spüren, dass Gott dich so sehr lieb hat, wie gute El¬tern ihre Kinder mögen, und du kannst diese Liebe auch an andere weitergeben
Du gehörst jetzt zu all denen, die an Gott und an die gute Botschaft von Jesus Chri¬stus glau¬ben.
Gottes guter Geist wird auch bei dir sein. Er soll wie ein Licht sein, das dein Leben hell macht......
Und dann legen wir ihm die Hände auf den Kopf und segnen ihn: Gott bleibe bei dir mit seinem Schutz und mit seiner Gnade. Friede sei mit dir!"
"Kann ich nicht auch getauft werden? Da ist ein Bach!"
Die Kutsche hält an, beide steigen zum Bach hinunter, und Philippus tauft den Minister aus Afrika, so wie er es ihm vorher beschrieben hatte.
"Nimm das Zeichen der Taufe mit auf deinen Weg!
Glücklich kehrt der Afrikaner zu seiner Kutsche zurück. Er fährt jetzt alleine weiter. Aber er fühlt sich gar nicht einsam. "Jetzt weiß ich, dass ich und alle Menschen zu Jesus Christus gehören kön¬nen! An das Zeichen der Taufe kann ich mich immer erinnern. Gut, dass es die Taufe gibt!“
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Nach Frieder Harz: Taufe kennenlernen